»Meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern.« (Lukas 2,30+31)
Sofort habe ich den Gesang aus der Komplet (eg 837), dem Nachtgebet der Kirche, im Kopf, das Nunc dimittis, den Lobgesang des Simeon (eg 794).
»Herr, nun lässt du deinen Diener in Frieden fahren, wie du gesagt hast; denn meine Augen haben deinen Heiland gesehen, das Heil, das du bereitet hast vor allen Völkern, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zum Preis deines Volkes Israel.« (29-32)
»Er allein breitet den Himmel aus und geht auf den Wogen des Meers. Er macht den Großen Wagen am Himmel und den Orion und das Siebengestirn und die Sterne des Südens.« (Hiob 9,8-9)
Hiob hat alles verloren, alles ist ihm genommen worden. Er sitzt in der Asche und schabt seine Geschwüre mit einer Scherbe. Doch er bleibt nicht allein.
»Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst.« (Jak 1,22)
Logisch, könnte man sagen.
Ist doch logisch, dass wir nicht nur Gottes Wort hören, sondern auch versuchen sollen ihm in unserem Tun zu entsprechen – oder nicht?
Nachfolge heißt ja nicht erst seit Bonhoeffer: Hören und Tun!
»Jesus Christus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?« (Mt 16,15)
»Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!« (Vers 16)
Das ist die ultimative Ansage, die Confessio des Petrus. Klarheit und Bekenntnis in einem kurzen Satz, der den Spekulationen der Menschen über Jesus den Boden entzieht.
»Da kam Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi und fragte seine Jünger und sprach: Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? Sie sprachen: Einige sagen, du seist Johannes der Täufer, andere, du seist Elia, wieder andere, du seist Jeremia oder einer der Propheten.« (13+14)
»Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.« (Ps 63,8)
Ein Vers voller schlichter Zuversicht auf Gott, bei dem der Beter dieses Psalms – David? – sich geborgen fühlt.
Der ganze Psalm ist von dieser unerschütterlichen Zuversicht getränkt: »Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich.« (Vers 9) Und das, obwohl die Lage des Beters nicht besonders rosig ist: »Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir, mein Leib verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.« (2) Ja, es kommt noch schlimmer, denn »sie (…) trachten mir nach dem Leben, mich zu verderben«. (10a) Dennoch tröstet sich der Beter der guten Gegenwart Gottes, der die Dinge richten und die Feinde besiegen wird: »sie werden in die Tiefen der Erde hinunterfahren. Sie werden dem Schwert dahingegeben und den Schakalen zur Beute werden.« (10b-11)
»Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.« (Mt 5,44-45)
So lautet diese zentrale Stelle des zweiten Testamentes aus der Bergpredigt Jesu in der Fassung der Einheitsübersetzung, die für diesen Monatsspruch ausgewählt worden ist.
Diese Zumutung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: »Liebt eure Feinde«! Wie soll das gehen? Erst sollst du dich lieben und deinen Nächsten - was beides ja schon nicht wenig ist – und nun auch noch die Feinde. Noch schlimmer: »und betet für die, die euch verfolgen«. Also vor Gott für die eintreten, die dir ans Leder wollen. Warum? »Damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.«
Also andersherum: Wenn ich ein Kind Gottes, unseres Vaters im Himmel sein möchte, dann sollte ich für die beten, die mich verfolgen und meine Feinde lieben. Heftig.
»Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.« (Gen 27,28)
Das ist ein echt fetter Segen, den Jakob, der Hinterlistige, sich mit Hilfe seiner Mutter Rebekka von seinem blinden Vater Isaak erschlichen hat, indem er sich für seinen älteren Bruder Esau ausgegeben hat.
Mit diesem Segen sollte ein Auskommen in der Zukunft gut möglich sein, wenn er denn entsprechend wirkt. Aber das wird er, denn »Segnen ist eine Handlung und/oder Äusserung, die auf Lebenssicherung und Lebenssteigerung aus ist: Sie vermittelt Segen, d.h. heilschaffende Kraft.« (WiBiLex)
»Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.« (Spr 3,27)
… ist eine, vielleicht ab und zu ausgenutzte, aber kluge und respektvolle Grundhaltung eines jeden Menschen gegenüber anderen Menschen.
Sie steht - in der Fassung der Lutherbibel 2017 - in einem biblischen Buch, das heute eher selten gelesen wird, weil es in manchem noch altertümlicher anmutet als andere biblische Bücher und es in seiner Aneinanderreihung von Lebensweisheiten, Sprüchen und Sprichwörtern eher sperrig zu lesen ist.
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