Gedanken zum Monatsspruch

»Junger Wein gehört in neue Schläuche.« (Markus 2,22)

Jesus lässt nichts anbrennen.

Direkt zu Anfang des Markusevangeliums geht es Schlag auf Schlag mit dem »Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes« (1,1):
Vorwort in der Wüste: Johannes der Täufer, Jesu Taufe im Jordan und Versuchung durch den Teufel in der Wüste.
Beginn des Wirkens in Galiläa, Berufung der ersten Jünger, die Fischer am See Genezareth sind.
In Kapernaum am Nordufer des Sees: Lehre in der Synagoge, Austreibung unreiner Geister, Heilung von Kranken, Besessenen und Aussätzigen, Ortswechsel.
Wieder in Kapernaum: Heilung eines Gelähmten und Vollmacht der Sündenvergebung, Berufung des Levi und Mahl mit den Zöllnern, die Frage nach dem Fasten, das Ährenraufen am Sabbat.

Das sind die ersten beiden Kapitel des ältesten, des Markusevangeliums im Schnelldurchgang. Da passiert viel Neues.
Unser Monatsspruch für den Jahresbeginn beendet in der Fassung der Einheitsübersetzung den Abschnitt mit der Frage nach dem Fasten. Das ist für das neue Jahr vielleicht die richtige Kurzformel: Neues braucht Neues.

Jesus macht klar: »Wie können die Hochzeitsgäste fasten, während der Bräutigam bei ihnen ist? Solange der Bräutigam bei ihnen ist, können sie nicht fasten.« (2,19) Später ja, aber nicht jetzt, wo Jesus da ist und mitten unter seinen Jünger*innen und Landsleuten lebt.

»Niemand flickt einen Lappen von neuem Tuch auf ein altes Kleid; sonst reißt der neue Lappen vom alten ab und der Riss wird ärger. Und niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche; sonst zerreißt der Wein die Schläuche, und der Wein ist verloren und die Schläuche auch; sondern man füllt neuen Wein in neue Schläuche.« (2,21+22)

Neues braucht Neues. Neue Umgangsformen, neue Rituale, neue Inhalte bzw. neue Interpretationen überkommener Umgangsformen, Rituale, Inhalte.
Niemand füllt neuen Wein in alte Schläuche, denn die halten – das weiß doch jeder – die Nachgärung nicht aus und werden von dem entstehenden Druck zerrissen.
Neues braucht Neues. Bei Jesus damals in Galiläa und heute bei uns.

Was ist Euer Neues im Neuen Jahr? Was ist Euer junger Wein und wo bewahrt Ihr ihn auf?
Besser ist es da sprichwörtlich nicht auf dem Schlauch zu stehen, denn: «Junger Wein gehört in neue Schläuche«.

So ist dieser besondere Vers für den Januar 2024 vielleicht ein guter Hinweis für das Neue Jahr: Neues braucht Neues, dann können auch Vorsätze Realität bekommen.
Euch allen ein gutes Neues Jahr 2024!

Bleibt/bleiben Sie gesund und Gott befohlen.
Euer/Ihr Wolfram Gauhl



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