Gedanken zum Monatsspruch

Veröffentlicht am 1. August 2023

»Du bist mein Helfer, und unter dem Schatten deiner Flügel frohlocke ich.« (Ps 63,8)

Ein Vers voller schlichter Zuversicht auf Gott, bei dem der Beter dieses Psalms – David? – sich geborgen fühlt.

Der ganze Psalm ist von dieser unerschütterlichen Zuversicht getränkt: »Meine Seele hängt an dir; deine rechte Hand hält mich.« (Vers 9) Und das, obwohl die Lage des Beters nicht besonders rosig ist: »Gott, du bist mein Gott, den ich suche. Es dürstet meine Seele nach dir, mein Leib verlangt nach dir aus trockenem, dürrem Land, wo kein Wasser ist.« (2) Ja, es kommt noch schlimmer, denn »sie (…) trachten mir nach dem Leben, mich zu verderben«. (10a) Dennoch tröstet sich der Beter der guten Gegenwart Gottes, der die Dinge richten und die Feinde besiegen wird: »sie werden in die Tiefen der Erde hinunterfahren. Sie werden dem Schwert dahingegeben und den Schakalen zur Beute werden.« (10b-11)


Veröffentlicht am 1. Juli 2023

»Jesus Christus spricht: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.« (Mt 5,44-45)

So lautet diese zentrale Stelle des zweiten Testamentes aus der Bergpredigt Jesu in der Fassung der Einheitsübersetzung, die für diesen Monatsspruch ausgewählt worden ist.

Diese Zumutung muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: »Liebt eure Feinde«! Wie soll das gehen? Erst sollst du dich lieben und deinen Nächsten - was beides ja schon nicht wenig ist – und nun auch noch die Feinde. Noch schlimmer: »und betet für die, die euch verfolgen«. Also vor Gott für die eintreten, die dir ans Leder wollen. Warum? »Damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet.«

Also andersherum: Wenn ich ein Kind Gottes, unseres Vaters im Himmel sein möchte, dann sollte ich für die beten, die mich verfolgen und meine Feinde lieben. Heftig.


Veröffentlicht am 1. Juni 2023

»Gott gebe dir vom Tau des Himmels und vom Fett der Erde und Korn und Wein die Fülle.« (Gen 27,28)

Das ist ein echt fetter Segen, den Jakob, der Hinterlistige, sich mit Hilfe seiner Mutter Rebekka von seinem blinden Vater Isaak erschlichen hat, indem er sich für seinen älteren Bruder Esau ausgegeben hat.

Mit diesem Segen sollte ein Auskommen in der Zukunft gut möglich sein, wenn er denn entsprechend wirkt. Aber das wird er, denn »Segnen ist eine Handlung und/oder Äusserung, die auf Lebenssicherung und Lebenssteigerung aus ist: Sie vermittelt Segen, d.h. heilschaffende Kraft.« (WiBiLex)


Veröffentlicht am 1. Mai 2023

»Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag.« (Spr 3,27)

… ist eine, vielleicht ab und zu ausgenutzte, aber kluge und respektvolle Grundhaltung eines jeden Menschen gegenüber anderen Menschen.

Sie steht - in der Fassung der Lutherbibel 2017 - in einem biblischen Buch, das heute eher selten gelesen wird, weil es in manchem noch altertümlicher anmutet als andere biblische Bücher und es in seiner Aneinanderreihung von Lebensweisheiten, Sprüchen und Sprichwörtern eher sperrig zu lesen ist.


Veröffentlicht am 1. April 2023

»Denn Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende.« (Röm 14,9)

Noch einmal ein Monatsspruch aus dem Römerbrief in der Fassung der Einheitsübersetzung.

Und wieder geht es um Grund-legendes, geht es im Ostermonat um den Kern des christlichen Glaubens in Tod und Auferstehung Jesu Christi. Karfreitag und Ostern, Tod und Auferstehung begründen die Herrschaft Jesu Christi über Tote und Lebende, ja über alle und alles auf dieser Welt. Das hat für uns weitreichende Konsequenzen für unser Verhalten Anderen gegenüber bis hin zum Gottesgericht am jüngsten Tag.


Veröffentlicht am 1. März 2023

»Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?« (Röm 8,35)

Das klingt - in der Fassung der Einheitsübersetzung - fast wie eine rhetorische Frage.

Ja, was soll uns denn von der Liebe Christi scheiden können, von Gottes Liebe, von dem Gott, der uns (liebevoll) ansieht, wie es die Jahreslosung sagt?


Veröffentlicht am 1. Februar 2023

»Sara aber sagte: Gott ließ mich lachen.« (Gen 21,6a)

Da ist sie schon sehr alt, Sara, als sie einem Sohn das Leben schenkt und sich daran erinnert, wie sie vor einem Jahr im Schatten des Zelteingangs im Hain Mamre in sich hineinlachen musste, als sie den Besuch ihres Mannes, Abraham, zu ihm sagen hörte: »In einem Jahr komme ich wieder zu dir, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.« (Gen 18,10)


Veröffentlicht am 2. Januar 2023

»Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr gut.« (Gen. 1,31)

So zufrieden ist Gott mit seiner Schöpfung am Ende einer vollen Woche nach dem Text der Einheitsübersetzung. Er schaut sich alles noch einmal in Ruhe an und ist sehr zufrieden:
Es ist alles sehr gut. Nun kann sie Pause machen, einen Tag ruhen und damit die Schöpfung abschließen, denn alles ist sehr gut, was sie in diesen sechs Tagen gemacht hat.