Gedanken zum Monatsspruch

»Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!« (Jes 5,20)

»Ich klage an!«, so wie 2.500 Jahre später Emile Zola in seiner berühmt gewordenen Schrift »J´accuse …« in »L´Aurore« die ungeheuerlichen Missstände, Fälschungen und Fehlurteile im Fall des Hauptmanns Dreyfus in Frankreich anklagt und anschließend dafür verurteilt wird und fliehen muss, so klagt Jesaja diejenigen in seinem Volk Israel an, die die Wahrheit verdrehen und Unrecht tun. Und auch Jesaja wird dafür bedroht, angefeindet und verfolgt.

Fake News sind keine Erfindungen der Neuzeit. Es gab sie schon in der Antike, auch im Vorderen Orient, auch im Volk Israel. Hören wir Jesaja:
»18Weh denen, die das Unrecht herbeiziehen mit Stricken der Lüge und die Sünde mit Wagenseilen 119und sprechen: Er lasse eilends und bald kommen sein Werk, dass wir’s sehen; es nahe und treffe ein der Ratschluss des Heiligen Israels, dass wir ihn kennenlernen! 20Weh denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen! 21Weh denen, die weise sind in ihren eigenen Augen und halten sich selbst für klug! 22Weh denen, die Helden sind, Wein zu saufen, und wackere Männer, starkes Getränk zu mischen, 23die den Schuldigen gerecht sprechen für Geschenke und das Recht nehmen denen, die im Recht sind!«

Seitdem hat sich nicht viel verändert. Immer wieder fallen die Menschen auf die großen Vereinfacher, die Verfälscher und Machtgeilen um jeden Preis von Trump bis Putin, von Hitler bis Stalin oder Mao herein.

Oft zahlen sie mit ihrem Blut und ihrem Leben dafür, wie gegenwärtig zum Beispiel in der Ukraine. Ja, es ist nicht besser geworden mit den Menschen und ihrem Hang zur Sünde. Und es braucht Menschen wie Jesaja oder Amos oder Hosea, die die Dinge beim Namen nennen, sie öffentlich machen und die versuchen Schlimmeres zu verhüten. Manchmal erhalten sie Anerkennung dafür, wie letzten Monat durch die Verleihung des Friedensnobelpreises, häufig jedoch nicht einmal ein Dankeschön.

Gott sieht es, sagt Jesaja, und er wird es nicht ungesühnt lassen, was die Menschen an Unheil an Menschen anrichten: »24Darum, wie des Feuers Flamme Stroh verzehrt und Stoppeln vergehen in der Flamme, so wird ihre Wurzel verfaulen und ihre Blüte auffliegen wie Staub. Denn sie haben verachtet die Weisung des HERRN Zebaoth und gelästert die Rede des Heiligen Israels.«

Versuchen wir mutig zu sein und so wahrhaftig, wie wir es vermögen und in allem bei Gott.

Bleibt/Bleiben Sie gesund und Gott befohlen
Ihr/Euer Wolfram Gauhl



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