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Jahresprogramm 2025
Für alle Stipendiat*innen / Haus Villigst; Haus auf dem Tummelplatz, Villigst

Was hat Evangelische Theologie zur personalen (und sexuellen) Identität zu sagen?

Bildungsprogramm, Geistliches Programm

Identitätspolitiken, ihre Begründung wie ihre Kritik, stellen einen zentralen aktuellen gesellschaftlichen Diskurs dar. Dies gilt für unterschiedliche Positionierungen zum Beispiel in der postkolonialen Theorie wie auch und im Besonderen in der Aufnahme Queerer Theorie(n). Diese Diskurse sind nicht nur theoretischer Natur, sondern sind auch ethisch und existenziell bedeutsam für die Orientierung der eigenen Lebensführung. Auf diese Diskurse bezieht sich die Tagung. Sie richtet sich darum ausdrücklich nicht allein an Theologiestudierende. Thema ist, welche Konzepte es für den Umgang mit personaler (und sexueller) Identität in der traditionellen reformatorischen Theologie, aber auch in ihren protestantischen Theologien gibt.

Bereits in der traditionellen Evangelischen Theologie wird in Bezug auf personale Identität ein weites Spannungsfeld eröffnet: Einerseits kann die Sehnsucht nach personaler Ganzheit und die Hoffnung wie Erfahrung identitätsstiftender Gewissheit ausgedrückt werden; diese Sehnsucht ist zugleich mit einer deutlichen Kritik an Identitätsfestlegungen verbunden: Menschen (und in einigen Konzepten sogar Gott selbst) sollen/müssen nicht bleiben, wie sie sind, sondern können andere werden. Die meisten evangelisch-theologischen auf Identität bezogenen Grundbegriffe sind folglich identitätskritisch. Der Gottesbegriff ist multipolar gefasst; der Glaubende soll Gegensätzliches zugleich sein: Sünder und Gerechter. Das Identitätszentrum soll außerhalb der Person liegen, Glaubende also ex-zentrisch sein; die Person selbst ist sich selbst nicht vollständig transparent und im Werden begriffen. Jesus Christus soll in seiner Identität nur aussagbar sein durch die Kommunikation von Gegensätzen (also als »göttliche« und »menschliche« Natur). Ein Großteil der neutestamentlichen Jesusgeschichten handelt von Identitätswandlungen ebenso wie die gesamte Theologie des Paulus eine Identitätstransformationstheologie ist.

Die Denkangebote Evangelischer Theologie sollen gesichtet und daraufhin erprobt und überprüft werden, ob sie Sinnvolles für die gegenwärtigen Identitätsdiskurse, besonders für ihre lebensorientierende Kraft austragen können. Zusätzliche Tagesreferent*innen werden derzeit angefragt.

Die Veranstaltung ist auf 10 Teilnehmende aufgrund der Schlafplätze im Haus auf dem Tummelplatz begrenzt.

Anmeldung:
Bianca Leupold
b.leupold@evstudienwerk.de

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