Villigster Symposium: Private Gewinne, soziale Kosten? Social Media zwischen Vernetzung, politischer Radikalisierung und psychischer Gesundheit
Social Media ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Möglichkeit zur nahezu unbegrenzten Vernetzung und die Demokratisierung des Zugangs zu Wissen prägte die Euphorie zu Beginn des Social-Media-Zeitalters, als der arabische Frühling noch als Facebook- und Twitter-Revolution galt. In zunehmendem Maße rücken jedoch die sozialen Kosten von Social Media ins Bewusstsein: An der wirkungsvollen Eindämmung von Hate Speech und Desinformation, populistischen und extremistischen Indienstnahmen und algorithmischer Manipulation scheitern derzeit auch staatliche und supranationale Akteur*innen.
Auf dieser interdisziplinären Tagung wollen wir gemeinsam mit Wissenschaftler*innen aus Soziologie, Politikwissenschaft, Psychologie, Pädagogik und Philosophie nicht nur diese politischen und sozialen, sondern etwa auch die gesundheitsbezogenen und (neuro)psychologischen Kosten von Social Media in eine Gesamtschau bringen. Im Fokus stehen die Auswirkungen von Algorithmen, die Förderung von Radikalisierung, die Rolle von Filterblasen auf das persönliche Mindset sowie die psychologischen Folgen ständiger Vernetzung.
Wie verändern Plattformen wie Facebook, Twitter, Instagram und TikTok unser Denken, unser Handeln und die politische Meinungsbildung? Welche Auswirkungen hat Social-Media-Konsum auf die Entwicklung des kindlichen und jugendlichen Gehirns und auf das Sozialverhalten? Wie nutzen autoritäre Akteur*innen Social Media, um die Öffentlichkeiten liberaler Gesellschaften zu beeinflussen? Welche Beschleunigung werden bisherige Entwicklungen durch KI erhalten? Und: Mit welchen Maßnahmen kann es gelingen, die negativen Kosten von Social Media zu senken, auf individueller, aber auch auf gesellschaftlicher Ebene?
Anmeldung: Über das Intranet