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Jahresprogramm 24/25
Für alle Stipendiat*innen, Altvilligster*innen, Gäste / Haus Villigst, Schwerte

C5 | Noch mehr Liebe! – Beziehungs- und Familienmodelle im Wandel

In einer Partnerschaft Liebe, Glück und Geborgenheit zu finden – das steht als Wunsch und Ideal nach wie vor hoch im Kurs, gerade auch bei der jüngeren Generation. Gleichzeitig bekommen die romantische Zweierbeziehung und die klassische Kleinfamilie, bestehend aus Mutter, Vater, Kind, Konkurrenz durch eine Vielzahl anderer, »nicht konventioneller« Lebens- und Beziehungs-weisen. Zu heiraten, sich langfristig an eine einzige Person zu binden oder Kinder (ausschließlich) zu zweit zu erziehen, stellen heutzutage keine Allgemeinverbindlichkeiten mehr dar. Auch die traditionelle, geschlechtsspezifische Aufteilung von Care- und Erwerbsarbeit gilt mittlerweile weithin als überholt – selbst, wenn sie in der Praxis noch längst nicht allerorts überwunden ist. Neben den Beziehungsformen und -praxen wandelt sich auch der Diskurs: Statt als Resultat gesellschaftlicher Normen und Traditionen gilt die Gestaltung des Beziehungs- und Familienlebens zunehmend als Sache persönlicher Wahlentscheidungen, privater Aushandlungen und individueller Selbstverwirklichung. Und anstatt sich darauf ausruhen zu können, durch eine höhere Macht (Eltern, Gott, Natur, Schicksal …) für einander bestimmt zu sein, sind Beziehungspartner*innen nunmehr dazu aufgefordert, fortgesetzt an sich und der Beziehungsqualität zu werkeln, da Liebe eben auch Arbeit sei.
Im Seminar beschäftigen wir uns mit Beziehungs- und Familienmodellen der Gegenwart und Zukunft. Wir vergegenwärtigen uns historische wie aktuelle gesellschaftliche Diskurse und Entwicklungen, die unsere Vorstellungen von Liebe, Zusammenleben und Elternschaft prägen. Schwerpunktmäßig widmen wir uns »alternativen« Beziehungs- und Familienmodellen,
darunter polyamore und queere Beziehungen und Elternschaften, freundschaftszentrierte Lebensweisen, Patchworkfamilien und Co-Parenting. Zum einen betrachten wir die gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen, zum anderen die Bedeutung, die die jeweilige Lebensweise für die Individuen – und damit auch für uns selbst – hat. Besondere Aufmerksamkeit schenken wir der Frage, ob und inwiefern im Zuge des Wandels von Beziehungen und Familie auch Geschlechterrollen und gesellschaftliche Ungleichheiten aufgebrochen oder fortgeschrieben werden.

Die Teilnehmenden sind eingeladen, zentrale Ansätze, Erkenntnisse und Methoden der interdisziplinären Kritischen Beziehungsforschung kennenzulernen, anzuwenden und weiterzudenken. Gemeinsam erschließen wir uns einschlägige Texte, Bild- und Tonmaterialien und führen überdies auch eigene kleine Erhebungen und Analysen durch. Bei alldem nehmen wir uns viel Raum für interaktives Arbeiten, Diskussionen und Reflexionen.

Seminarleitung: Gesa Mayer

Die Anmeldung erfolgt über das Intranet.

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