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Ziel des Seminars ist es, dass die Teilnehmenden den Wert von Demokratie herausarbeiten und sich selbst dabei aktiv einbringen. Durch vergleichende Perspektiven mit Ländern, in denen Demokratie westlicher Prägung in Frage gestellt wird und mit Ländern, in denen um Demokratie gekämpft wird, soll die große Bedeutung von Wertepluralismus verdeutlicht werden. Wo dieser fehlt, wird der Wert, den Demokratie und demokratische Prinzipien anderswo haben, ganz besonders deutlich. Am Ende des Seminars sollen die Teilnehmer in der Lage sein, konkret zu benennen, warum sie persönlich Demokratie schätzen und was genau ihnen fehlen würde, wenn sie nicht in einem demokratischen Gemeinwesen leben würden.
In der Seminarzeit 1 ist zunächst eine ausführliche Vorstellungsrunde aller Seminarteilnehmer geplant. Sie wird von den Seminarleitern moderiert und ist von essenzieller Bedeutung für den Erfolg eines vertrauensvollen Umgangs aller Teilnehmenden miteinander und die Zielerreichung, da hier bereits über die Erwartungen der einzelnen Teilnehmer/innen gesprochen wird. Des Weiteren sind speziell für die Vormittage inhaltliche Beiträge der Seminarleiter sowie von Experten aus dem In- und Ausland vorgesehen, die per Video zugeschaltet werden. Hier haben wir etwa an Politikwissenschaftler/innen und Länderexpert/innen gedacht. Im Anschluss haben die Teilnehmenden die Möglichkeit zur Diskussion mit den Expert/innen und können ihnen Fragen stellen. Zu den Seminarzeiten an den Nachmittagen werden die zuvor erworbenen Kenntnisse in interaktiven Einheiten mit Workshop-Charakter angewendet. Dabei könnten etwa die Mittel (Motive, Bilder) von Propaganda herausgearbeitet und faktenbasierte Gegennarrative dazu entwickelt werden.
Länder, die im Seminar als Beispiele für fehlende oder defekte Demokratien betrachtet werden:
Als Paradebeispiel für defekte Demokratien, die sich im Laufe der Jahre zu autoritären Systemen mit zum Teil totalitären Tendenzen entwickelt haben, wird es zentral um Russland gehen. Dabei werden auch China und sein Verhältnis zu Russland sowie die aktuellen Entwicklungen in Iran diskutiert werden. Länder wie Brasilien und die USA könnten als Staaten, in denen Demokratie auf dem Prüfstand ist, näher betrachtet werden. Auch die geopolitische Positionierung mehrerer afrikanischer Staaten, die ihr Heil in einer Annäherung an Russland suchen, ist hier interessant.
Seminarleitung:
Jan Dresel leitet das Regionalprojekt „Frieden und Demokratie in Osteuropa“ der HSS mit Sitz in Bukarest und arbeitet dabei eng mit prominenten Vertretern der kritischen Zivilgesellschaften von Russland und Belarus zusammen. Von 2016 bis 2022 leitete er das Auslandsbüro Moskau der HSS. Davor war er 13 Jahre lang für privatwirtschaftliche Unternehmen insbesondere auf den europäischen Märkten und in Russland tätig. Neben anderen Führungsaufgaben in Vertrieb und Marketing war er dafür verantwortlich, weltweite Netze von Handelsvertretern und Distributoren aufzubauen und Vertragsverhandlungen mit Kunden und Lieferanten erfolgreich abzuschließen.