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Jahresprogramm 2025
Für alle Stipendiat*innen, Altvilligster*innen / Haus Altenberg, Odenthal

Mitleiden und Mitlachen – Ein Blick hinter die Masken des antiken Theaters

Sommeruniversität

Heutzutage gehen wir nachmittags oder abends ins Kino, schauen vielleicht eine leichte Liebeskomödie oder einen nervenaufreibenden Thriller und entfliehen für ein paar Stunden im dunklen Saal unserem Alltag. Vor 2.500 Jahren gab es im antiken Griechenland zwar kein Kino, aber ein Theater, in das die Menschen gingen, um Stücke wie den »König Ödipus« von Sophokles oder »Die Wolken« von Aristophanes zu sehen und im Theater mit den Figuren mitzulachen oder mitzuleiden. In diesem Seminar wollen wir uns gemeinsam anschauen, welche Gemeinsamkeiten wir mit den antiken Menschen, die damals ins Theater gingen, haben und was uns vielleicht auch von ihnen unterscheidet.

Wir nehmen den Aufführungskontext und die -praxis unter die Lupe, und zwar mit dem Fokus auf Fragen wie »Wer war an den Theaterstücken beteiligt?«, »Wer saß im Theater, wer stand auf der Bühne?« und vor allem »Warum?«. Die Wirkmacht der antiken Dramen dauert bis heute an und lässt sich nicht nur in den zahlreichen modernen Interpretationen – man denke nur an Goethes Werk »Iphigenie auf Tauris«, das immer noch ein Klassiker der Schullektüre ist – und Neuinszenierungen an Theatern nachvollziehen, sondern sie zieht sich auch durch Literatur (zum Beispiel Jennifer Saints’ »Elektra, die hell Leuchtende«) und Film (Robert Schwentkes Filmdrama »Seneca«). Das antike Theater ist eines der großen Forschungsfelder der sogenannten »Klassischen Altertumskunde« (classics) und wurde in den letzten Jahren viel mit Blick auf die Emotions- und Kognitionswissenschaft behandelt.

Ziel des Seminars ist es, den Teilnehmenden einen Einblick in die Methodik und Forschung über das antike Theater und die interdisziplinären Zugänge, die dafür nötig sind, zu geben. Um uns dem antiken Theater anzunähern, werden wir zuallererst unsere eigenen Vorstellungen und Vorurteile über die Antike sammeln und hinterfragen, Auszüge aus theoretischen und literarischen Texten lesen und in Gruppen- und Plenumsarbeit diskutieren. Die vielen digitalen Ressourcen zum Thema classics bieten ebenfalls die Möglichkeit für kurze Impulsvorträge der Seminarteilnehmenden. Dabei soll auch der performative Aspekt des Themas nicht zu kurz kommen, und es wird einige kleine Theaterübungen geben, in denen die Seminarteilnehmenden ihr erworbenes Wissen über das antike Theater praktisch anwenden können. Zu einer dieser Übungen wird ein Tagesreferent eingeladen sein, um einen Einblick in die antike Metrik zu geben und einige Übungen mit den Teilnehmenden anzuleiten.

Seminarleitung: Paula Neumann

Anmeldestart und Anmeldeschluss: Wird im Intranet bekannt gegeben

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