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Jahresprogramm 2025
Für alle Stipendiat*innen, Altvilligster*innen / Haus Villigst

Emotionale Manipulation in politischer Rhetorik

Sommeruniversität

Wie die Sprache, so die Denke! Wir sind im Zeitalter des Populismus. Die Politik appelliert an Emotionen, nicht Rationalität. Wir selbst aber sind natürlich rational und ideologiebefreit.
So oder ähnlich wird es uns aus verschiedensten Richtungen im politischen Diskurs suggeriert. Gerade im Angesicht der viel beschworenen »Spaltung der Gesellschaft« stellt sich die Frage, wie wir uns darauf einigen können, was hinter den Schlagwörtern steckt, damit wir in produktiven Diskurs miteinander treten können.
Um das herauszufinden, werden zunächst interaktiv und partizipativ Voreinstellungen und Erfahrungen der Sommerschule zusammengetragen, bevor sie in Kontrast gesetzt werden zu den Gesichtspunkten, welche die Linguistik anbietet.

Wo fängt Manipulation an? Am einführenden Eröffnungsabend sollen an vielfältigen und in unterschiedliche Richtungen weisenden Realbeispielen aus dem politischen Leben politische Kommunikation und deren Wirkungen in der Öffentlichkeit zwischen (legitimer) Beeinflussung zwecks politischer Meinungsbildung und (illegitimer) Manipulation in einem Kamingespräch erörtert werden.

Was ist Populismus? Am zweiten Tag greifen wir in die Werkzeugkiste der Textlinguistik und betrachten Verfahren der Textanalyse und Strategien der Persuasion im Spiegel von Textfunktionen und Textstilistik. Außerdem sollen linguistische Zugänge zum politischen Diskurs (auf Wort-, Satz- und Textebene) erörtert werden, um den Streit darum, was als populistisch gilt (Populistisch unterwegs sind immer die anderen!), mit handhabbaren Kriterien zu unterlegen.

Was dürfen wir sagen? Am dritten und vierten Tag berichten zwei Promovierende aus ihren Dissertationsvorhaben und stellen ihre Ergebnisse zur Diskussion. Zunächst lotet Dominik Hetjens (Tagesreferent) anhand von Kriegsbriefen das im privaten Rahmen Sagbare und Unsagbare aus, um sich demselben dann im gesellschaftspolitischen Rahmen anhand von Identitätsthemen zu widmen: Welche Äußerungen lassen wir (nicht) zu? Wie können wir Cancel Culture, Political Correctness und Hate Speech fassen?

Was ist Betroffenheit? Somit ist der Boden bereitet, um die vielfach amorphe und schwer zugängliche Emotionalität an einem inzwischen gut bestellten Feld – nämlich der öffentlichen und privaten Betroffenheit – zu operationalisieren. Marlen Buß (Tagesreferentin) hat dazu in ihrer Doktorarbeit Wegweisendes erarbeitet und damit das Phänomen der Betroffenheit kategorial als politisch öffentliches (man denke nur an Politikerworte bei Hochwasser oder Attentaten) und persönliches (man denke an die Übermittlung und Verarbeitung von Krebsdiagnosen) empirisch und theoretisch bearbeitet.

Ziel oder Outreach: Facettenreich und ergebnisoffen soll diskutiert werden, sodass wir als Zoon politikon uns dazu verhalten können!

Seminarleitung: Prof. Dr. Ekkehard Felder

Anmeldestart und Anmeldeschluss: Wird im Intranet bekannt gegeben

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