Gedanken zum Monatsspruch

„Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.“ (Sacharja 2,14)

Sofort fällt mir die Nummer 13 im Evangelischen Gesangbuch ein „Tochter Zion, freue dich“ – das Geburtstagslied meines Vaters.
Immer habe ich es ihm, solange er lebte, vorgesungen. Mal alleine, mal mit anderen – live oder am Telefon, wie es so kam.

„‘Jauchze laut, Jerusalem‘: Wer diese Textstelle im vierstimmigen Gesang hört, weiß, dass das Weihnachtsfest nicht mehr weit ist. Die Vorfreude, die in dieser Melodie wie eine Fanfare erklingt, lässt sich auch ohne Text spüren. Diese Melodie komponierte ursprünglich Georg Friedrich Händel 1747 für sein Oratorium ‚Joshua‘ – und er fand sie wohl so gut, dass er sie, mit kleinen Änderungen, in seinem Oratorium ‚Judas Maccabäus‘ wiederverwendete. … Der deutsche Text, unter dem das Lied berühmt wurde, stammt von dem evangelischen Theologen Friedrich Heinrich Ranke um 1820“, fasst katholisch.de treffend zusammen.

Dieses Lied und dieser Text sind für mich immer mit meinem Vater verbunden: „Freue dich und sei fröhlich, du Tochter Zion! Denn siehe, ich komme und will bei dir wohnen, spricht der HERR.“

Mit meinem Vater und mit dem Advent, in dem mein Vater als Dezemberkind immer Geburtstag hatte.

In der Evangeliumslesung zum 1. Advent in Matthäus 21,1-11 vom Einzug in Jerusalem heißt es unter anderem: „Das geschah aber, auf dass erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten, der da spricht (Sach 9,9): ‚Sagt der Tochter Zion: Siehe, dein König kommt zu dir sanftmütig und reitet auf einem Esel und auf einem Füllen, dem Jungen eines Lasttiers.‘“

Advent – Ankunft.
Advent – warten, erwarten, hoffen, sehnen…
Advent – Verheißung von Zukunft in manchmal trostlosen Zeiten, von Erfüllung…

Ein Kind, ein hilfloser Säugling, in einer Krippe liegend, bringt diese Erfüllung – der Welt und ihren Gesetzen, Annahmen und Traditionen zum Trotz.

Ein Ärgernis und eine Torheit – ein menschgewordenes Wunder Gottes.

Ich wünsche Ihnen und Euch ein gerütteltes, geschütteltes und überfließendes Maß von Erfüllung in diesem Advent und zu Weihnachten.

Bleibt/Bleiben Sie gesund und Gott befohlen.
Ihr/Euer Wolfram Gauhl



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